Sommerregen
Regen, Regen, auf allen Wegen… Aber seit die traditionell zur Schlammigkeit neigenden Wege in Sieben Linden Meter für Meter von Dietrich geschottert werden, bleiben die Schuhe/Füße blank. Als alter Schlaglochausbesserer muss ich skeptisch bleiben, ob die schönen neuen Pfade den nächsten Winter überleben, aber ich gebe zu, dass sie ganz anständig aussehen. Meine Schlaglöcher sind immer schnell wieder aufgegangen, egal, was ich gemacht habe. Über die Fußwege rasen allerdings auch keine Paketdienstkleinlaster.
Der viele Regen ist blöd fürs draußen arbeiten, aber eigentlich auch ganz lustig. Manchmal regnet es, nachdem es gerade noch furchtbar heiß war, manchmal scheint 5 Minuten später wieder die Sonne von einem blauen Himmel, manchmal ist so ein Regentag den ganzen Tag kalt und ich bleibe im Bauwagen nachdenklich am Ofen stehen… Ist es etwa schon wieder so weit? Wenigstens ist an solchen Tagen die Arbeit am Computer nur noch halb so schlimm, und unseren Chlorophyllikern gefällt’s: Blumen strahlen, Bäume lächeln, Wiesen wuchern. Wir haben ja zwei Pferde weniger am Platz, seit der Pferde-Stunt-Reiter Tim wieder in die Stadt geritten ist… Das ist dann unter anderem an den Wiesen zu merken, die nicht mehr eingezäunt und abgegrast werden. Da ist dann die Sense gefragt.
In Sieben Linden ist es diesen Sommer wieder ganz schön gästevoll – wir müssen regelmäßig absagen, wenn uns jemand besuchen will. Wenn Sie das erwägen, melden Sie sich bitte frühzeitig auf unserem Seminarkalender auf der Website an! Das Sommercamp war schon sehr früh ausgebucht und die Warteliste ist bereits stattlich. Wir bitten um Verständnis, wir haben halt nur ein Ökodorf anzubieten, und wohnen wollen wir Bewohner_innen hier ja auch noch.
Bis zum Sommercamp soll der Naturwarenladen in neue Räume ziehen, und dann wird auch schon bald der neue Seminarraum und die neuen Gästebäder/-toiletten eröffnet. Ein neues Bauprojekt für die Zukunft wird auch gerade diskutiert: die Zeit scheint reif für ein Meditationshaus. Es ist für viele ein Herzenswunsch und soll vor allem durch Spenden, aber auch durch die Nutzer finanziert werden. Kann man sich vorstellen, dass es da einieges zu diskutieren gibt.
Zu dem Thema – Spiritualität in Sieben Linden – bekomme ich übrigens immer mal wieder Rückmeldungen wegen dem Titel meines Buches „Dorf ohne Kirche“. Ich habe das ja so gemeint – und auch geschrieben –, dass die fehlende Kirche unser Sieben Linden schon optisch von einem „normalen“ Dorf unterscheidet. Viele finden den Titel auch richtig gut. Manchen stößt er auf, weil er für sie suggeriert, dass wir hier keine Kirche wollen oder stolz darauf sind, dass wir keine Kirche haben. So war das nicht gemeint. Spannende Meinungen zu diesem Thema gibt es gerade ganz aktuell auf http://www.facebook.com/DorfOhneKirche.
Schönen Sommer wünscht
Micha W.